Mittwoch, 7. Dezember 2011

ABOVE THE RIM (1994) - superkurzes Review.

Okay, shit...nachdem ich ja vor einiger Zeit zum ersten mal "Juice" gesehen hatte (...und erstaunlicherweise positiv überrascht wurde) - dachte ich mir:
Guckste dir halt auch mal diesen "Above The Rim"-Film an, ...schließlich haben wir da nochmal Pac in einer prominenten Rolle, nochmal ein quasi-HipHop-setting, und nochmal einen Film aus einer - für Hip Hop - "guten Zeit", nämlich 1994.

Zuerst mal das Filmplakat/Cover zu dem Lachs...:




OK, wir sehen also recht deutlich: Es geht um Basketball.
Naja. Ich persönlich hab keine große Ahnung von Basketball und es interessiert mich auch nicht sonderlich. Ich weiß nur, dass Filme mit Basketball-Kontext oft etwas lächerliches an sich haben. Zu sehr werden Klischees präsentiert, das Spiel hyper-romantisiert oder zur "Philosophie" erhoben...*brrr*...ganz schlimme Sachen auf jeden Fall.

Naja, egal...dachte ich mir - und los ging's.

Nun ist das hier ja betitelt als "superkurzes review", und daran werde ich mich - wie in meinem "Juice"-Review - auch halten, zumal ich auch wenig bis kaum Ahnung von Film-Technik und/oder -Kunst habe.

Ich kann euch nur so viel sagen:
Der Film ist absoluter Bullcrap.
Nein, Moment...mehr noch:
Der Film ist schlimmer als "verschwendete Zeit", denn er langweilt nicht nur, sondern macht gleichzeitig auch noch wütend und aggressiv.

Wie konnte das passieren? Und wie kann, bei all den Parallelen zu "Juice", eine derart differierende Meinung über diesen Film entstehen?

Zunächst mal baut der Film Storyline-technisch auf dem alten, ewig durchgekauten "Hoodlum-mit-B-Ball-Talent-steht-kurz-vor-dem-Durchbruch-und-hängt-jedoch-mit-den-falschen-Leuten-rum"-Thema auf. Nix gut.
Dieses vor Polemik und "Romantik" triefende Thema wird hier jedoch mit dem unsäglichen "hypertalentierter-dude-will-eigentlich-nie-wieder-spielen-weil-er-nen-Freund-dadurch-verloren-hat"-Thema kombiniert.
Verwurste diese beiden superflachen Stories mit jeder Menge an ebenso superflachen Charakteren, addiere noch etwas Armut, HipHop & Kriminalität + Lovestory und du bekommst "Above The Rim"...

Dieses Bild sagt euch erschreckender Weise alles über den Inhalt des Films:

Meine Güte. Der Film ist echt hot garbage.
"Aber was is mit Pac, Eike?!" wollt ihr wissen...nunja:
Pac spielt sich in diesem Film (ähnlich seiner Rolle in "Juice", möchte man meinen...) selbst - nur halt die 1994er Version und nicht die 1992er.
Das heißt: Putzfrauenstyle gesportetes Bandana, Hosen in den Kniekehlen und Blunt in der Fresse.
Plus: Er ist natürlich der Böse. Der Drogen verkauft. Und Leute mit nem Razorblade killt. nuff said.


Die Musik, die mal mehr, mal weniger aufdringlich während des Films läuft, gefällt mir zudem auch nicht...immer dieser nervtötende G-Funk Kram, der damals wohl absolut übermächtig war...mag ja leute geben, die das super finden/fanden. Ich gehöre nicht dazu. Pech.



Ok, das ist ja nun alles nicht so wild, könnte man meinen...wem soll so eine Karate-Kid-2.0-Kacke schon wehtun? Muss man wegen sowas gleich wütend werden, Eike?!

Naja, wer mein Review zu "Juice" gelesen hat, der weiß vielleicht noch, warum ich diesen Film so gelobt habe, und zwar vor allem wegen der "Vorbild-Funktion" für zukünftige "Hip Hop"-Filme:
Im Gegensatz zu den bisherigen, eher dokumentarisch daherkommenden Hip Hop Filmen war "Juice" quasi der erste reguläre "Spielfilm mit Hiphop-Kontext"; eine Formel, die zukünftige "Hip Hop Filme" prägen sollte.

Doch in "Above The Rim" sehe ich so etwas wie das verkrüppelte Dämonen-Bastardkind von "Juice":
Die oben genannte Formel wurde hier in der - meiner Meinung nach - schlechtest möglichen Art und Weise angewendet bzw. adaptiert; "Above The Rim" will gleichzeitig "Hip Hop" und "Basketball"-Film sein, um die größtmögliche Zielgruppe anzusprechen und gibt sich dabei Mühe, kein noch so abgedroschenes Klischee auszulassen...
Es wurden schlicht die falschen Lehren aus "Juice" gezogen; Eine ernstgemeinte Kreuzung aus Spielfilm und subkulturellem Setting kann funktionieren...nur muss man dafür nicht mehr sondern eher weniger Klischees bemühen.
Vernünftig ausgearbeitete Charaktere, eine innovative Story...das alles wären die Schritte gewesen, um aus dem Konzept von "Juice" einen neuen, besseren "Hip Hop Film" zu machen.
Aber nein.
Das war wohl wesentlich zu viel verlangt, offensichtlich.

Achja....wenn ihr den Film auch gesehen haben wollt....guckt euch die Szene hier an,...das reicht eigentlich:



Ich finde daran außerdem lustig, dass das quasi die gleiche "oh, guckt euch tupac an, er kann acten!"-Szene ist wie in "Juice" die Szene in der Schule (mit dem feinen Unterschied, dass die Stelle bei Juice spannend ist, und man tatsächliches Interesse am Fortgang der Story hat....).

Weiterhin lustig und an ungewollter Lächerlichkeit kaum zu überbieten ist die Szene, in der der Super-Saubermann/Gutmensch des Films (der große Bruder in obigem Video...) gegen den talentierten Superbasketballer ein Spiel gewinnt, und daraufhin in den Himmel schaut, um sich mit den Worten "Schau her, Nutso! Ich schulde Dir nichts mehr!" (oder so...sinngemäß zitiert) direkt an seinen verstorbenen Freund zu wenden. Sehr überzeugende Szene.......(...).....NICHT.



Naja sei's drum - ich komme dennoch nicht umhin festzustellen, dass ich persönlich - wenn der gute Tupac denn nicht 96 gestorben wäre - wesentlich größeres Interesse an seiner weiteren Schauspiel- als an seiner Musik-Karriere gehabt hätte.
Denn früher oder später hätte der Kerl bestimmt mal ne "richtige" Rolle bekommen. Und da hätte ich gerne gesehen, wie er das gemeistert hätte. Aber so? Den ewigen Gangster spielen? ...not so much.

Ok, peace,
und an all euch Pac-Stans da draußen: sorry.

Tschö!

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