Dienstag, 5. Juni 2012

Top10-Dienstag: Top10 "R&B-Crossover"-Tracks

okay, backpack-fanatiker und 4-Elemente-Representer aufgepasst...: Der dieswöchige TopX-Artikel könnte für euch fuckerz sowas wie einen geschmacklichen Supergau oder schlicht den Verstoß gegen diverseste ungeschriebene Hiphop-Gesetze darstellen.
Nur dass ihr vorgewarnt seid, nech?

Also - Ich habe mich diese Woche tatsächlich dazu durchgerungen, mal meine persönlichen Top10 "R&B Crossover"-Tracks zusammenzustellen.




Nun gibt es dabei eine Schwierigkeit: Von derartigen Tracks gibt es sauviele.
Wo soll man da anfangen?!
Wie kann man das eingrenzen!?

Ich hab mir folgende Definition/Kategoriesierung überlegt:

Ich werde hier nur Tracks besprechen/listen, die ausgemachte und erklärte R&B-Nummern darstellen. Das heißt im Klartext, dass ich nicht MC XY mit seiner kleinen, von der Nachbarin eingesungenen hook mit einbeziehen werde - sondern nur Tracks aufnehme, deren Interpret ein R&B/Soul-Artist ist/sein möchte.

Nun gibt es aber natürlich immernoch sauviele - mitunter enorm coole - R&B/Hip-Hop-Crossover-Tracks, wie z.B. den hier oder den...; speziell in Anfang bis Mitte der 90er war es eben sehr en vogue, einfach eine R&B-Sängerin über ein ruffes Hip Hop Instrumental (bevorzugt bereits bekanntere Party-Breaks...) singen zu lassen, um dadurch einen starken musikalischen Kontrast zu erzeugen.


Ich habe mich also im Sinne der Eingrenzung dazu entschlossen, nur Tracks mit einem Rap-Featurepart aufzunehmen.
Das erleichtert mir meine Auswahl um einiges, und grenzt die Definition noch weiter ein, ohne dabei jedoch zu sehr einzuschränken:
Nicht zuletzt haben J-Lo, Ashanti und co. circa 2001-2005 das damals beliebte "R&B-Artist + Random Rapper"-Konzept ziemlich totgeritten...

Diese Liste versteht sich natürlich auf keinen Fall als "definitiv" oder "vollständig" [hm, ehrlich gesagt kein Plan warum ich das gerade diese Woche anmerke...zumal der Schnack eigentlich logischerweise immer gilt; tjapech. - Anm. d. Red.]...und ich hab sicher zig coole Sachen vergessen...
nur das sind die Dinger, die mir mehr oder weniger spontan einfallen....

oooohkay, los geht's mit den dieswöchigen zuckersüßen 10 cheese- und Cremigkeits-Bomben, behold....:



10. MYA FT. JAY-Z - BEST OF ME (REMIX) (2000)



Okay, mit einem leicht modifizierten "Make The Music With Your Mouth"-Instrumental kann man weder in den 80ern, in 2000, heck, noch in 2012 was falsch machen. Die Drums machen halt einfach immer Laune.
Interessanter Weise kam Terminator X, aka der merkwürdige DJ von P.E. bereits im Jahre 1990 darauf, die sehr harten drums von "Make The Music..." mit sirupartig-süßem R&B zu kombinieren (auf dem ebenfalls coolen "No Further", von seinem ersten Solo-effort), jedoch hat dieser Trackmasters-Remix noch etwas mehr Witz, indem sogar kleine vocal-Fetzen aus dem Biz Markie Original mitgesamplet wurden, usw.
Dazu kriegen wir noch nen hingerotzten Jigga-Part, aus einer Zeit, in der man ein feature von ihm offenbar noch halbwegs bezahlen konnte, und fertig ist ein netter kleiner R&B-Crossover-Track.
Das Original von "Best Of Me" ist dagegen übrigens rather boring...ich würd's halt als klassischen 2000er-jiggy-bassdrumscratch-Kram bezeichnen. Nix besonderes halt.







9. 112 FT. LUDACRIS - PEACHES 'N CREAM REMIX (2002)




Okay, zu dem Ding hab ich irgendwie ein spezielles Verhältnis, deswegen ist meine Sicht auf diesen Track vielleicht slightly blurred...aber wat soll's:
Das Teil gab's zu hören auf der grandiosen "We Invented The Remix"-remix-compilation von Bad Boy, und diese gesamte Compilation lief bei mir damals rauf und runter. Die Jahre 2001-2002 waren bei mir eh geprägt von einem veränderten Verständnis von sowie Verhältnis zu Jiggy-Mucke im Allgemeinen, und Alben wie dieses haben mir sozusagen meine realkeeper/backpacker-Scheuklappen-Mentalität ausgetrieben. Hurrah! Deswegen hat dieser Track für mich persönlich auch mehr impact gehabt als etwa das Ding hier...
Hm, auch heute noch klingt der Track noch recht, äh, fresh, wie ich finde...leider hab ich hier grad nur die edited-version für euch auftreiben können....sei's drum. Checkt das mal aus und gebt dem Quatsch ne Chance. Next!









8. MARIAH CAREY - HEARTBREAKER (1999)




Oha, puh....jetzt wird's langsam echt schmerzhaft-zuckerwattensüß...
Dieser schmierige aber doch leider auch sehr coole Track stammt aus einer für Mariah wohl eher schlechten Zeit, nämlich der Zeit ihrer unsäglichen Hip Hop Joint-ventures...(man muss als ambitionierte Sängerin bei den Medien schon hart in Ungnade gefallen sein, wenn man es für einen karrieretechnisch schlauen move hält, was mit irgendwelchen Hip Hop Vögeln zu machen...*brrr*).
Anywayz...das Video sollte man sich dazu eher nicht geben, bzw. nur als fan von übelster Bubble-Gum-Ästhetik...aber kommen wir zu den Vorzügen des Tracks: Abgesehen vom Rumgeschrei des damals übermächtigen DJ Clue bekommen wir hier ein Brett von einem Club-Beat, eine um ihr Leben singende Mimi und einen weiteren lässig hingerotzten feature-Verse von Young Hov persönlich. Geht gut ab!









7. MARY J. BLIGE FT. SMIF N WESSUN - I LOVE U (REMIX) (1996)




Jagut, jagut...da ich's mir ja nich ganz verscherzen will mit euch Rucksackträgern da draußen...gibt's an dieser Stelle mal wieder was Versöhnliches, okay!?
Tek und Steele....die mögt ihr doch, hm? Sieeehste. Alles ok. Kein Grund hier wegen ein paar Mya & Mariah Tracks in Schnappatmung zu verfallen, nichwahr? Euer Junge Ike kümmert sich um euch.
Okay, aber mal ernsthaft:
Das Ding ist halt typisch für einen 90er-R&B-Crossover-Release, indem es ein (im Hip Hop Kontext) bereits hinlänglich bekanntes Sample aufgreift, um damit - und natürlich auch durch den feature-Part von den Cocoa-B's - a) einen Kontrast zum weichen Gesang zu schaffen...und natürlich b) Crossover-Appeal zu erreichen und somit die Zielgruppe aka den Ca$hflow zu maximieren. Klare Sache.
Ich finde den Remix ganz nett...wobei ich das Pianogeklimper des Samples immernoch als nicht-so-ganz-passend zu Mary's Gesang empfinde. Aber ich kann mich auch irren. Bin ja eher nicht so der Musik-Typ, der sowas gelernt hat....Noten und shit, nameen? Egal.
Weiter im Text!









6. TWEET FT. MISSY ELLIOTT - TURN THE LIGHTS OFF (2005)




Jo, Leute, nun mal ganz im Ernst: Was zur Hölle is da schief gelaufen bei/mit Tweet!?
Hätte die Frau nicht mindestens durch die Decke gehen müssen!?
Ich versteh das echt nicht. Vielleicht ist sie damals in diesem Missy/Timbo-Break-Up Szenario irgendwie unter die Räder geraten...aber fest steht:
Tweets Singles wie z.B. ihr übermächtiger Einstand "Ooops (Oh My)", oder eben auch das hier vorliegende "Turn The Lights Off" strotzten nur so vor Potential. Also ich mag's zumindest, falls das was aussagt, hihi.
Beat, Gesang, insgesamte Stimmung - alles super [eBay-Szenesprech - Anm. d. Red.]
Der Missy-Part ist gewohnt ungwöhnlich - so wie man es halt von ihr nicht anders kennt - und rundet den Track meiner Meinung nach perfekt ab. Memo an mich: Das Ding unbedingt mal irgendwo irgendwie auflegen, Eike!
Hier noch spaßeshalber das Video.








5. MACY GRAY - I'VE COMMITTED MURDER (GANG STARR REMIX) (2000)




Joa....wat soll ich noch groß über das Ding erzählen was ihr nich selbst wisst? Jeder von euch Premo-Headz hat das Teil eh aufm Schirm usw.
Wir bekommen hier einen wirklich sehr, sehr typischen - aber nichtsdestotrotz sehr wohlklingenden - Premo-Beat, einen kleinen Guru-Cameo-Auftritt und einen Mos Def Part - dazu eine gewohnt abliefernde Macy Gray. Tja, damit kann man eigentlich nix falsch machen, möcht' ich meinen. Tut keinem weh...eckt nicht an...aber klingt trotzdem verflucht gut. Pech.
[nagut, zugegeben, dieser kleine Macy/Mos-Back2Back-Reimpart gegen Ende birgt schon ein erhebliches Fremdscham-Potential... - Anm. d. Red.]
Machen wir einfach weiter...








4. ASHANTI FT. METHOD MAN & PAUL WALL - STILL ON IT (2005)




Was zum...?! Wu-Tang? Murder Inc.!? Swisha House!? Mal eben auf EINEM Track!? Und...das...Instrumental...ist mal eben Knowledge Me/Born To Roll!?
Also wer das Teil nicht feiert/gefeiert hat, dem ist ernsthaft nich zu helfen. Zumal sich auch so ein schöner Kontrast ergibt, wenn 'Shanti säuselnd-gequält davon berichtet, wie schwierig das so ist, wenn man jemanden immernoch liebt, dieser aber nix mehr von einem wissen will und shit...und dann kommt einfach mal Mauer-Paule mit seinem patentierten Brachial-Proll-Style daher und redet von (ziemlich) anderen Dingen. So gehört sich das! Immer schön in character bleiben! Nicht mal eben sein gesamtes Image/Authentizität auf's Spiel setzen, nur weil man mit irgendsoner dahergelaufenen R&B-Schlampe nen Track macht! Ha!
Die Stimmen von Paule und dem Mr. Meth passen übrigens auch super zu dem Beat, wie ich finde.
Gebt euch das mal! Video angucken kann man sogar auch. matter of fact ist das Video eigentlich die einzige Verbindung zwischen den beiden Rap-Parts und Ashantis Part, stelle ich gerade fest. Naja egal.









3. CE CE PENISTON - MOVIN ON (EAST COAST FLAVA REMIX) (1996)




Jau, dieser Track hat mich ehrlich gesagt überhaupt erst auf die dieswöchige Rubrik gebracht.
Ich hab das Ding auf soner kuriosen 12", zusammen mit MC Lyte's "Cold Rock A Party" usw. ...und es ist mir sofort positiv aufgefallen. Die Rapper auf dem Teil können problemlos als UG und Phantasm von dem Cella Dwellas (die damals durchaus nen ordentlichen Buzz am laufen hatten...) identifiziert werden, und der typische düstere Cella Dwellas-Sound (womöglich eine Nick Wiz Produktion!?) findet sich ebenfalls in dem Track wieder.
In gewisser Weise stellt dieser Track das Gegenstück zum oben gezeigten Ashanti-Track dar, denn bei "Still On It" passte praktisch nix zusammen: Die Rap-Parts passen inhaltlich nicht zum Gesangs-Part, und der Beat bzw. das Sample passt eigentlich nicht zur Thematik des Tracks.
Ganz anders bei diesem Teil: Der düstere, weniger fröhliche aber doch mut-machende Beat passt perfekt zum Inhalt des Tracks [Ce Ce erzählt hier - übrigens wieder lustigerweise quasi das Gegenstück zum Ashanti-Track - dass sie nen Kerl verlassen hat, den sie sehr mochte, aber der nunmal fies zu ihr gewesen ist...und nun "moved" sie halt "on", usw., weil sie keinen Bock auf Trauer hat etc. pp. - Anm. D. Red.] , und die Rapper beziehen sich in ihren Texten auch tatsächlich auf den Gesang und "kommentieren" Ce Ce's Geschichte praktisch.
Hört's euch mal an, ist echt voll gut, das Teil, ehrlich.









2. FLEUR EARTH FT. RETROGOTT - LA ICS (2009)




Okay - ich geb's zu: Ich kann zu dem Ding wirklich kaum was sagen, obwohl ich mich schon als mittelschweren Huss & Hodn Fanboy verstehe.
Ich hab diese Fleur Earth Veröffentlichungen bisher immer geflissentlich ignoriert...weil...tja, kein Plan.
Aber nun hab ich vor kurzem diesen Lachs für mich entdeckt, und in dem Zusammenhang is dann doch auch mal das Fleur Earth Album "Es entstehen wesen" auf meinem Mp3 Player gelandet (wer hätt's gedacht!). Da muss ich mich aber wie gesagt erst noch reinhören. Deswegen an dieser Stelle keine großartigen Querverweise auf dieses oder jenes oder irgendwelche Anekdoten...sondern einfach nur die Anmerkung, dass dieser Track ganz großartig anzuhören ist. Punkt. Next! Feed Me More!
***update*** - Das Album ist absolut göttlich! Deutscher Soul/R&B? In unpeinlich und gut? Hölle ja! Bin Fan.








1. BEYONCE FT. SLIM THUG & BUN B. - CHECK ON IT (2007)




Ha! Für Platz 1 holt Ike nochmal den ollen Backpacker-Schreck Slim Thugga und seinen Kollegen Bun B. raus...hier zusammen mit Young B. und dem großartigen Swizzy an der Produktion.
Geiles Dingen.
Was gibt's an dem Teil nicht zu mögen?
Der Spannungsbogen und die Dramaturgie des Tracks ist großartig, und der Lachs altert zudem noch enorm gut, denn man kann ihn auch heute noch sehr gut sonstwo auflegen, denke ich. Das ist - so glaube ich - sowieso eine Spezialität von Swizzy: Er schafft es innerhalb des enorm kurzlebigen Kosmos des Club-Hiphops so etwas wie Meilensteine zu kreiieren, die man sich auch Jahre oder gar Jahrzente später noch gut anhören kann.
Ahja, das Video ist auch recht amüsant, und, falls sich jemand fragt: Ja - das muss so pink sein. Ist schließlich der Pink Panther Soundtrack gewesen. Pech!






Jau...das war's dann auch wieder für diese Woche...ich hoffe ihr wurdet einigermaßen unterhalten und shit. Musikalisch/ästhetisch ist das natürlich alles hart Geschmackssache - aber da gewöhnt ihr Backpackerz euch lieber mal schnell dran.

Achja...ein Track, der es nur knapp nicht in meine Top10 geschafft hat, ist das wunderbare "Bossy" von Kelis und dem unsterblichen Short Dawg...check:


Kelis - Bossy von tecka68

Definitiv in diese Liste hätte es eigentlich auch der folgende Track vom 3. Funk Flex Tape geschafft...wenn der "Interpret" etwas deutlicher formuliert wäre...ist das nun ein Flex-Track? Oder ein Wyclef-Track? Oder vielleicht doch Khadeja?! - egal, cool is das Ding allemal:



Ok, Peace und bis nächste Woche,
Euer Don Dada, Kapo des Nordflügels & König der Nerds,
Ike Da Strike.

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