Dienstag, 9. Juni 2015

Top-X-Sonntag: Top 10 "Ric Flair"-Tracks.

WoooOOOooo!!

ch-cheah, holmez - euer broddah Ike Da Strizzle ist wiedermal back frum da dead, um seinem überbordenden Mitteilungsbedürfnis zu frönen und euch einen kleinen Top-X-Artikel zu lacen, der sich aber sowas von gewaschen hat - cotdayum - shit's clean & off tha meter, Freunde.


Die unübersehbare Analogie der beiden Kulturphänomene Wrestling und Rap erörterte und analysierte ich bereits an anderer Stelle in diesem Blog ausführlichst, und doch will ich mich in diesem Artikel einem Thema widmen, welches die beiden Lager mehr oder weniger vereint.
Ich beschäftige mich in dieser Top-X-Ausgabe mit Raptunes, welche sich mit dem Thema Wrestling auseinander setzen.

Und weil diese Feld bereits von verschiedensten anderen mehr oder weniger talentierten Infraweb-Schreiberlingen all around the globe auf literarische oder aufzählende Weise beackert wurde, geht euer Lieblingsnerd Ike Da Strizzoe natürlich den entscheidenden Schritt weiter, und grenzt sein Forschungsgebiet entschieden weiter ein:

Hier soll es also nur um Tracks gehen, welche sich mit der Wrestling-Legende Ric Flair beschäftigen.
Interessanter Weise musste dieser immer wieder als, ähm, Inspirationsquelle, identifikatorische Projektionsfläche, Vorbild oder schlicht intrakulturelles Referenzventil herhalten.


Warum gerade der wasserstoffblondierte, Roben sportete, ja, einfach ziemlich - mit Verlaub - weiß wirkende Wrestler bereits x Generationen an Rapdudes inspirierte, mag für den einen oder anderen nicht gleich ersichtlich sein.

Denjenigen unter euch, die nicht so viel auf Wrestling geben, oder sich einfach nicht so damit auskennen [shame on a n*gguh an dieser Stelle - anm. d. Red.] sei gesagt:

Ric Flair zeichnete sich neben überdurschnittlichen Wrestling-abilities vor allem dadurch aus, dass trashtalken konnte wie kein anderer. Wenn der Nature Boy airtime bekam bzw. ein Mikrophon in die Hand, dann war's game over für alle seine (imaginären) Feinde.
Er konnte sich wunderbar selbst in Rage labern, und war ein Meister der Angeberei und der Übertreibung - stets in den (angeblich) feinsten designer-Klamotten gekleidet.
Sounds familiar? ...[...]...richtig: Das sind lustiger Weise exakt die Fähigkeiten, welche sich die meisten Rappers wünschen/herbei sehnen.

Warum sich also nicht einfach mal mit dem 16-fachen (!!!) World fuckin Champion vergleichen, dem "real" Champion, dem kiss stealin', wheelin' & dealin, limousine-ridin, jet flyin' son of a gun ?! ebend.

Also ohne weiteres Blabla, hier die Top 10 Ric Flair Tracks, wooooooo!




10. Young Dro & Lil Cali - Ric Flair (2009)



Unglaublich eigentlich, dass dieser Track in 2009 produziert worden ist. Der ganze Lachs klingt sowas von altbacken und unzeitgemäß, dass die Nummer auch locker aus den frühen Tagen der ersten Crunk-Welle ca. 2001/2002 hätte stammen können. Aber, ey, nich falsch verstehen! Es gab großartige Crunk-Mucke in dieser Zeit! Aber eben auch Tracks die sich anhörten wie dieser hier: Schwachbrüstiger, dahinplätschernder beat in bester No Limit Manier, uninspiriert-monotone Nuschel-Raps, überflüssige Themen, unglaublich infantile Vergleiche ( "[...]kick it like judo" - yeah, right...) und eine redundant-nervige hook als Abrundung der ganzen Sache. "I Ric flair on 'em"...wow. Ja, diese "Substantiv-zum-Verb-machen"-Spielerei ist schon was ganz Feines. Vor ca. 20 Jahren, lieber Young Dro! Herrgottnochmal ist dieser Track lame! Bloß weg damit. Is ja nich auszuhalten.




9. Pusha T - What Dreams Are Made Of (2011)



Okay ich sag's euch bevor ihr selbst merkt: Sehr schwache Nummer von Pusha T. Ich bin ja ansonsten ein großer Fan von ungefähr allem was der dude so macht, aber, hm...diese "Fear Of God"-Mixtapes waren doch eher ziemlich enttäuschend, um's mal diplomatisch auszudrücken.
Die Kriterien eines Ric Flair Tracks erfüllt dat Ding auch nur so halbwegs - aber die Interview-/Segment-Schnipsel, die hier am Anfang & Ende des Tracks verwendet wurden, passen ganz gut zum Inhalt des Tracks [flossin & shit halt... - Anm. D. Red.], weshalb sich die Nummer für mich qualifizierte. Außerdem wollte ich schon immer mal verlautbaren, dass es durchaus Material von Pusha gibt, welches mir nicht gefällt. So! Da habt ihr! Ich geh sogar noch weiter: Es gibt auf "Fear Of God Pt.2" nicht EINEN guten Track. Überzeugt euch selbst! Isso! [Nagut...der hier war vielleicht schon ganz gut...im übrigen auch mit Ric Flair Vergleich! - Anm. D. Red.]




8. Vado & Cam'Ron - Ric Flair Pt. 1 & 2 (2010-2011)



Ohgott, bei dem Lachs krieg ich sofort schlechte Laune. Warum? Hm, weil für mich die "Boss-Of-All-Bosses"-Zeit einen der absoluten Tiefpunkte in Killa Cams illustrer Karriere markiert.
Vado war für mich nie mehr als ein solider Mixtape-rapper, dennoch wurde er uns unschuldigen Cam'ron-Stans aufgezwungen und angepriesen als sei er der ganz ganz heiße Scheiß von übermorgen. Needless to say dass dieser Push ins Nichts verlief und Vado bereits wieder in der Versenkung verschwunden ist [pp - persönliches Pech - Anm. D. Red.].
Was mich an Vado immer störte, war diese etwas hektische, angestrengt und hasty wirkende delivery. Das hat für mich viele Tracks zerstört, und so auch hier:
Der erste Ric Flair Track, zu finden auf dem ersten Boab-Mixtape, war nicht mehr als Füll-Material - sehr schwacher, generischer Araabmuzik-beat ...bis Vado reinkommt und das Ding sämtlicher Rest-Energie beraubt. Ach, und Ric Flair Referenzen suchte man übrigens auch vergeblich, falls sich jemand gefragt hat. Der zweite Teil dieses Tracks, auf dem 3. Boab-Tape zu finden, sportete einen eeetwas ansprechenderen Araabmuzik-beat, aber featurte noch weniger Ric Flair Bezug, und hatte ansonsten auch nicht viel zu bieten. Hmpf. Warum es von dem Stumpfsinn 2 Teile gab? Und sogar ein überflüssiges Lo-Budget Video? Nicht die geringste Ahnung. Traurige Tracks, trauriges Kapitel...weiter gehts.



7. Trap House - Ric Flair Mixtape (2014)




Jagut, okay, zugegeben: Das Konzept ist ganz nett. Mal ein ganzes Mixtape mit Ric Flair Thema. Haben die sich gut überlegt, diese merkwürdigen Trap House dudes.
Aber was dann dabei rauskam, ist mehr als underwhelming:
Ich hab keine Ahnung, wer oder was genau "Trap House" sind, ich weiß nur, es gibt einen dude mit soner tiefen rap-voice & einen schmierig-cremigen R&B-crooner. Soweit so langweilig. Wenn die dann über höchst uninspirierte, semi-moderne semi-trappy beats rappen/singen, und hier und da ein paar semi-aufgesetzte Ric Flair Vergleiche fallen lassen - ergibt das nicht unbedingt etwas das ich weiterempfehlen würde. Im Gegenteil. Das Mixtape ist ziemlich leider ziemlich langweilig und wenig zwingend. Das illustrierte Cover und die Tracktitel sind noch das beste an der ganzen Geschichte. Glaubt's mir lieber. Next!




6. Ver$ace Chachi - Ric Flair (2012)



Dusseliger Name, dusseliger Track: Der gute Chachi kommt also in den Raum, und die hoes machen "Wooo", als wäre er Ric Flair. Wow. Hammerwahnsinn. Creativity-Level: Durch die Decke.
Ihr ahnt schon: Ich habe nicht viel positives zu berichten über diesen drölfzigtausendsten A$AP Rocky Klon (aus Richmond, VA, wohlgemerkt...). Uninspirierter rap, uninspirierter beat, uninspirierter Ric Flair Vergleich. Sorryaberisso. Allerdings...im Hintergrund kann man sowas wohl dudeln lassen. Macht nicht aua, läuft so durch, stört keinen. Deswegen findet der Lachs hier schlussendlich seinen Platz, denn wie wir bereits feststellen durften: Es geht noch wesentlich schlimmer. Next!
[wobei...dieser dude hat einen ganz okayen Track namens "Japanese Hoes", inklusive Shenmue- & Jet Set Radio-Cameos - Anm. D. Red.]




5. Tory Lanez - Ric Flair (2015)



Gut, als nächstes haben wir einen kanadischen dude, der angeblich in der Vergangenheit bereits ghostwriting duties für namhafte dudes wie Akon (!?) und Travi$ Scott übernommen hat.
Could be, could be...der Rapstil klingt zumindest relativ sophisticated, wenn auch nicht weiter überraschend. Insgesamt ist dieser Track vergleichsweise professionell gemacht: der Beat, die verzerrten "wooo"-einwürfe, diesdas, ...klingt alles schon ziemlich polished & crispy.
Einziges Problem von meiner Seite aus ist die schleppende Tragik des Tracks. Ansonsten passt diese Atmosphäre ja immer gut zu so zeitgenössischem Trapkram, aber...im Zusammenspiel mit eher, hm, kindischen Wrestling- und Mortal-Kombat-Vergleichen wirkt das ganze dann etwas deplaziert.
Mehr Sinn macht das ganze z.B. in diesem effort vom guten Tory [wobei mir auffällt, dass ich längst mal einen "Top-X-Godfather-Samples"-Artikel hätte machen sollen - Anm. D. Red.].




4. Bravo - Ric Flair (2014)



Okay und der 3. im Bunde der völlig bedeutungslosen no-name Nummern.
Der Lachs hier ist von all diesen Trap-/Crunk-/"i am ric flair"- Dingern noch der für mich anhörbarste. Hence the Platzierung.
Viel anderes kann ich euch dazu im Grunde auch nicht erzählen...ich hab mal ein bissken  und festgestellt: Ich kenne weder den Kerl selbst, noch das Umfeld (Stunna BamIndaeMr. Za? kein Plan, alta, fuxx, alta!) und erst recht nicht das "label", die dubiose "Dsd1 Music group". Ich kann euch nur sagen, dass der Vogel aus Houston kommt, seine ganze Bande ansonsten einen eher uninspirierten Eindruck macht, und auch sonst vermutlich nicht viel zu erwarten ist von diesen dudes. Aber was soll's?! Das Ding hier geht dennoch gut rein, no homo though, yolo bro. Etwas fröhlicherer und genau aus diesem Grund für mich passenderer flava als bei Tory Lanez' düsterer Nummer. Ansonsten wird sich hier natürlich ziemlich ungeniert bei "Shabba Ranks" bedient, insbesondere was die hook angeht. Aber macht nix...ich mag das. Props an diesen June James - netter beat!




3. Smoke DZA - Flair for the Gold (2014)



Oha - Das Teil hier ist meiner Meinung nach der raptechnisch versierteste Track dieser Liste, und im Grunde auch der inhaltlich interessanteste. Dazu folgende Zusatz-Info:
Smoke DZA verfolgt auf seinen "Ringside"-EPs, welche immer unmittelbar zum jährlichen Groß-Event "Wrestlemania" gedroppt werden, eine ziemlich neuartige Formel.
Jeder der Tracks widmet sich thematisch einem bestimmten Wrestler; das jeweilige entrance-theme des Wrestlers wird von DZAs Produzenten-Buddy 183rd zerhackstückelt und kommt im trapgewand daher, und dann rappt der Kushed god darüber, indem er quasi die Ebenen zwischen ihm, dem Rapper, und dem jeweiligen Wrestling-Character verschwimmen lässt. Er boastet quasi aus der Sicht und mittels der trademark-vokabeln des jeweiligen Wrestlers. Aber interessanter Weise eben weniger, um seine eigene Persona zu überhöhen, wie sonst üblichen, sondern eher um, tja, wie soll man dass nennen..., um den jeweiligen Wrestler zu lobpreisen und quasi dessen eigenes Promosegment zu rappen. Nachvollziehbar? Ist ganz nett, könnt ihr euch ruhig mal geben, dann versteht ihr das möglicherweise besser.
Hier sein Ansatz zum Thema "Ric Flair", welcher wie oben beschrieben abläuft. Ziemlich cool - auch wenn Smoke DZA ansonsten - zu recht? - nicht sonderlich häufig auf meinem Radar erscheint.




2. Ruste Juxx - Vic Flair (2007)



Okay das Ding hier ist für mich persönlich 'ne Herzensangelegenheit (no homo though), weil ich nach wie vor das Gefühl habe, dass, wenn man Ruste damals, so 2003-2007, richtig "eingesetzt" hätte seitens Duck Down, man wirklich einen interessanten, hungrigen Artist hätte etablieren können, der durchaus Relevanz hätte generieren können. Ruste war jung, hat eine mehr als eindringliche, interessante Stimme, und diese enorm aggressive und trotzdem nicht penetrant-nervige delivery. Aber leider....kam es alles anders, und im Hause Duck Down setzte man in diesen eher schwierigen Zeiten weiterhin auf die, ähem, Zugpferde wie BlackmoonBuckshotSmif N Wessun, ach, ...you name it. Problem war und ist aber halt unübersehbarer Weise: Die dudes sind (und waren!) alle altuninteressant, und nicht mehr in der Lage einen zwingend relevanten Rapsong zu recorden. Pech.
Dieser Track exemplifiziert meiner Meinung nach den Hunger des jungen Juxx. Die einzigen Ric Flair Referenzen sind hier im Grunde das allgemein bekannte "Wooo" und das Wortspiel "[...]it's da hate-ya-boy Vic Flair", aber gerade diese, hm, konzeptlosige Unbekümmertheit macht den Track für mich zu einem von Ruste Juxx' besten. Hip hop eben.




1. Killer Mike - Ric Flair (2015)



Gut. Zugegeben. Realtalk: Ich kannte diesen Track nicht, bevor ich die Recherche zu diesem Artikel begonnen habe. Ich kümmere mich nicht sonderlich um Killer Mike. Für mich ist der Kerl ein mixtape-host und dann später der Kerl der mit El-P dieses Run The Jewels zeugs gemacht hat, was wohl überraschend okay war, aber mich dann auch nicht weiter gezeckt hat, wie ich zugeben muss.
Das Ding hier ist allerdings wirklich ganz gut. Muss ich sagen. Neo-Boombappig zwar, was ich meistens nicht so mag, aber Neo-Boombap der besseren Sorte. Find ich zumindest. Der Ric Flair Vergleich bzw. das Ric Flair Thema finde ich hier, hm, ...vielleicht nicht soo passend/stimmig, insbesondere im Bezug auf den Interpreten, aber wat soll's: Das Ding ist (zumindest in meinen Ohren) eindeutig der musikalisch ansprechendste effort in diese Richtung.
On a sidenote: Ich finde immernoch erstaunlich, wie uninteressant ich Killer Mike als Rapper finde. Ich könnte nichtmal sagen, was er so erzählt in dem Track. Naja whateva.







So! Da haben wir's. Und - glaubt mir - es gibt noch viel, viel, viel mehr Tracks die ein Ric Flair Thema sporten. Und wie vielleicht anhand dieser Liste klar geworden sein könnte: Das sind meist nicht unbedingt sehr hörenswerte Angelegenheiten. Leider.
Ich hab keine Ahnung warum das so ist, aber offenbar muss Ric Flair immer wieder als Ventil bei kreativen Talfahrten oder als eine Art Überwindungstherapie für Schreibblockaden herhalten...oder wasweißich. Ich meine...wie viele Rappers wollen sich noch mit Ric Flair vergleichen? Warum nicht vielleicht einfach nen anderen Wrestler wählen? Randy Orton? John Cena? HHH? Hulk Hogan for fucks sake? Hm.
Nein, Ric Flair scheint, mit seinem "Wooo", den Angeberein und der flashyness immer wieder die dankbarste Projektionsfläche für Rapdudes darzustellen.
Ich vermute wir werden uns auch noch in 50+ Jahren mit halbgaren Ric Flair tracks rumschlagen müssen, und ich finde man kann mit Fug und recht behaupten, "der Ric Flair Track" ist ein im US-Rap etablierter Terminus, der neben "der Weed-Hymne" oder "dem RIP-Song" auf keinem formularisierten und am Reißbrett entstandenem Album fehlen darf.


Let the memories alone already!!


okay, bis zum nächsten mal, liebe Freunde.


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