Sonntag, 25. März 2012

Hör auf mir ins Gesicht zu pinkeln, Sven Regener!

Ok, jaaa, ich weiß wohl: Ich bin nicht der erste und auch nicht der letzte Internet-Schlauschnacker, der sich mit der "Wut-Rede" Sven Regeners zum Thema Musik/Kunst/Urheberrecht auseinandersetzt, aber da mich das Thema zumindest ein bisschen interessiert, und ich den einen oder anderen Gedanken aufgebracht habe, das von Regener gesagte zu analysieren, will ich euch meine 2 Cent dazu nicht vorenthalten.

Also...hier erstmal - für alle die noch nicht von etwaigen Facebookfreunden darauf aufmerksam gemacht wurden - der Stein des Anstoßes: SVEN REGENER CUTTING AWESOME LIVE PROMO!!!1


Ok, für diejenigen, die sich nicht von Svens eloquenter Artikulation - effektvoll gewürzt mit pointiert gesetzten Schimpfwörtern - einlullen lassen, oder zumindest diejenigen, die bereit sind, auch anderslautende Meinungen zu akzeptieren:

Was der gute Zvennie hier für einen meiner Meinung nach gravierenden Fehler macht, ist die Tatsache, dass er den monetären Gegenwert für Kunst anhand einer Kategorie fest zu machen versucht, die rein gar nichts mit Kunst zu tun hat, nämlich Gerechtigkeit bzw. Fairness.

Ein vereinfachendes Beispiel:
Ich für meinen Teil finde nicht, dass Sven mit seiner hoffnungslos non-progessiven Schnulzentruppe Element Of Crime (viel) Geld "verdient" hätte. Ich brauche Element Of Crime nicht. Sven Regener sieht das logischerweise anders. Er findet schon, dass er ne Menge oder zumindest "ausreichend" Geld für seine Werke verdient hätte. Sven Regener möchte seine Mucke nicht umsonst machen.
Unterschiedliche Meinungen zum gleichen Werk.
Und hier kommt der Knackpunkt:
Was wäre nun "Gerecht"!?
Wieviel Geld sollte Zvennie mit seinem Kram nun "zustehen"? Wieviel wäre in Ordnung? Angemessen? Fair?

Die Antwort: Keine fucking Ahnung!

Und jetzt Tritt Sven Regener mit seiner Argumentation auf den Plan:
Er bezieht sich auf einen tradierten Ansatz zur Bewertung von Kunst/Musik, nämlich das Musikgeschäft, bzw. genauer: Plattenverkäufe, legitimiert und befürwortet diesen Ansatz, und stellt daraufhin fest, dass dieser Ansatz heutzutage an Bedeutung verliert bzw. ausgehebelt wird. fies.

Diese Argumentation ist in keinster Weise zulässig, da es sich beim bisherigen Musikgeschäft wie gesagt um ein tradiertes, man könnte sagen überholtes System zur Entlohnung von Musik handelt.
Zvennie argumentiert mittels dieses Bewertungssystems, weil er sich daran gewöhnt hat, weil er sich innerhalb dieses Systems wohlfühlt und weil er innerhalb dieses Systems seine größten finanziellen Erfolge feiern konnte.

Dass das bisher traditionelle Musikgeschäft (mit seinen Plattenfirmen, seinen Alben, Singleauskopplungen, Vertriebsdeals und Videobudgets und allem drum und dran) zum Großteil einfach auf technischen Neuerungen und Errungenschaften (es passen halt so und so viel Songs auf eine LP, und und und) , die heute nicht mehr relevant sind, basiert, wird dabei gerne übersehen.
Nur weil sich dieses Bewertungs- und Entlohnungs-System von/für Musik so lange gehalten hat, heißt das nicht dass es der Weisheit letzter Schluss war.

Natürlich versucht Zvennie im folgenden, von sich als crybaby abzulenken und die Problematik auf die Gesamt-Entwicklung von "Rock N Roll" zu beziehen...yada, yada, yada...
Sorry, dude, aber wie wär's damit:
Die finanziell fetten Jahre von dir und deinem "Rock n Roll" (wtf) sind einfach mal vorbei.
Zeit, kleinere Brötchen zu backen und nicht einfach stur auf eine "gerechte Entlohnung" für euer Geschrammel zu hoffen.
Ihr könnt schön dabei zusehen, wie all die 16-Jährigen DJ- Dubstep- und Mash-Up-Wunderkinder Erfolge über Erfolge feiern und abca$hen, ohne jemals auch nur ein verficktes Studio-Album auf klassischem Wege released zu haben. Pech!


Und trotzdem wird dein Gitarrenkram nicht aussterben, Zvennieboy! Keine Panik! Der Anspruch, damit bitteschön auch Geld zu verdienen oder pro Album soundsoviel € einzustreichen, wird nur wegfallen. Get over it!
Es werden sich neue Mittel, Wege & Ansätze auftun, die wiederrum versuchen werden ein bestimmtes Verhältnis zwischen Kunst & Entlohnung zu schaffen. Und auch diese Ansätze werden nicht für immer gelten.

Aber es ist klar: Ein Künstler, vor allem einer, der in großem Umfang vom traditionellen Musikgeschäft profitiert hat, verfügt natürlich nicht über die Weitsicht und den Abstand, um die ganze Entwicklung etwas globaler und reflektierter zu betrachten (...wobei: Diddy und die anderen Vögel, die da einst bei diesem Megaupload-Dings mitgemacht haben, beweisen eventuell das Gegenteil...)

Ich schließe meine Beobachtungen mal mit nem Zitat:

"[...]Zu glauben, man könne auf Plattenfirmen verzichten und dann würde man [...] trotzdem noch die selbe Musiklandschaft vorfinden wie wir sie eigentlich jetzt haben...oder sagen wir mal vor 10 Jahren hatten...das ist ein Irrtum[...]"

Richtig, Zven, richtig! Aber: Wovor hast du nun genau Angst, Zven?
meine Güte, was für'n Penner.
Freu' dich doch einfach, dass du mittels dieses klassischen Entlohnungssystems deine Dollar gemacht hast, und fertig.

peace.

2 Kommentare:

  1. GENAU! das zitat am ende ist sehr wichtig. ZORRI ZWENNI aber ich will doch gar nicht die selbe Musiklandschaft wie gestern oder gar vor 10 jahren haben. was soll ich mit der?!?!?!
    wenn ich eie musiklandschaft von 2001 haben will, kann ich auch in 20 jahren noch auf ebay gehen und mir einen cd-player mit deinen ganzen cds kaufen, bumms!

    er muss halt mit weniger geld auskommen.
    am anfang seiner karriere hatte er auch weniger geld. in wie weit schränkt denn bitte das knappe geld seine genialen texte und superduper-akkord-folgen ein? gar nich! und wenn die kohle zu knapp is für 20 gitarren, kann ich nur sagen: die kann man auch LEIHEN!

    fuck you, mein budget ist auch zu klein, ich muss mir meine filmkameras auch leihen, aber so ist das halt.

    er kanns ja auch mal wie p diddy versuchen mit fernsehshows, parfüm und anzügen (...NOT!) haha.

    oder halt noch n buch schreiben und das am besten wieder VERFILMEN, denn die filmindustrie scheint die pirateriesache irgendwie zu ignorieren, last time i checked kostet ein neuer transformers-teil immernoch eine dreistellige milionen summe.
    heck, die leute gehen sogar ins kino um filme zu gucken, die sie längst zu hause haben: titanic, star wars.

    wenn er studenten-musik macht, muss er sich auch auf studenten-budgets einstellen, RUMMS! ciao zwenniboy

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  2. hahaha, geil: renke >>>>> regener. Oder: regener fears renke!
    peace.

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