Also, das Thema heute/diese Woche lautet "Buchstabenkombinationen"-Tracks.
Was zur Hölle das sein soll!? Check it:
Jo, als ich gestern im Alhambra auflegte (ein insgesamt übrigens sehr gelungener Abend wie ich fand! Danke nochmal an alle die da waren!) , und mich dann zu fortgeschrittener Stunde mehr oder weniger ziellos durch meine Track-Collection browste...fiel mir auf, wie viele - durchaus auch bekannte - Rap-Tracks sich im Titel mit einer Buchstabenkombi schmücken...
Oft ist diese Kombination eine Art Chiffre/Code, und an einen Satz oder eine Phrase geknüpft, welche dann im Track erläutert/komplett ausgesprochen wird.
Nun gibt es innerhalb der sehr großen Anzahl derartiger Tracks einige, die einfach str8 überflüssig sind...und andere, die aus bestimmten Gründen Sinn ergeben oder einfach lustig/interessant/merkwürdig sind.
Mir fiel des weiteren auf, dass derartige Tracknamen inflationär häufig im erweiterten Gang Starr Foundation Camp verwendet wurden, jedoch oft ohne ein tatsächliches Konzept dahinter. Womöglich häufig einfach nur um allgemeines Interesse beim Hörer zu erzeugen.
Da ich aber meine dieswöchige Liste nicht ausschließlich aus Premo-Bangern of old bestehen lassen möchte, hab ich weiter gesucht und bin auf einige nette Ansätze zum Konzept "Buchstabenkombinationstitel" gestoßen...
....viel Spaß damit, let'z fuckin go!
10. PRODIGY - H.N.I.C. (1999)
Yeah, endlich mal wieder die Möglichkeit einem meiner absoluten Lieblinge etwas wohlverdienten Shine zukommen zu lassen: Field Marshall P ist - wie das gesamte Mobb-Umfeld - kein Neuling im Buchstabenkombo-Game...Tracknamen wie "Y.B.E.", "G.O.D. Pt.3" oder auch "Capital P Capital H" sprechen in dieser Hinsicht eine deutliche Sprache.
Dieser Track hier erklärt allerdings den prominentesten der vielen Trademark-"Titel", welche sich P-E-Double über die Jahre selbst verliehen hat, und welcher auch Titel seiner beiden Solo-Alben war.
Der "Head Nigga In Charge" ist und bleibt einer der Guten, und wer seine beiden Solo-efforts nicht auf dem Schirm hat ist selber schuld....
9. GANG STARR FT. NICE & SMOOTH - DWYCK (1993)
Jau; wie schon erwähnt, erfreuten sich Abkürzungs-Titel innerhalb des Gang Starr Kosmos' großer Beliebtheit. "B.Y.S" und "F.A.L.A." sind andere prominente Beispiele....aber auch "R.N.S." von Bumpy oder "P.D.S." von Big Shug wären hier zu nennen. Wobei bei allen genannten weiteren Beispielen im Unterschied zum hier aufgeführten Klassiker bekannt/gesichert ist, wofür die Buchstaben stehen.
Das ist nämlich der mystery-Faktor zu diesem Track...: Einige behaupten, "D.W.Y.C.K." stehe für "Do What You Can, Kid" ...allerdings lässt keine Äußerung in dem Track explizit darauf schließen. Des weiteren ergibt der Satz meines Erachtens auch wenig Sinn im Zusammenhang mit dem doch sehr klassischen bragg-rap des Tracks. hm.
Wie auch immer: "Dwyck" lässt sich auch super einfach so aussprechen, wodurch man das nervige Buchstabieren einfach umgehen kann...super Track, yo!
Achja: Rest In Powet Baldhead Slick!
8. SCREWBALL - F.A.Y.B.A.N. (1999)
Ok. Das Ding hier ist aus 2 Gründen cool:
1. Kann man den Tracknamen auch sehr schön ohne Punkte, also als ganzes Wort, aussprechen. Tatsächlich habe ich, bevor ich den Track zum ersten Mal hörte, lediglich den Tracknamen gekannt, und fragte mich im Ernst, was denn dieses merkwürdige "fayban" bedeuten solle. hihi.
2. Der Titel - ausgeschrieben - ist natürlich hyperexplizit und inhaltlich eine der brutalst möglichen und stumpfsten Kampfansagen der Rap-Geschichte (hey, das wär auch noch mal ein Top5-Thema wert...!).
Ich werd hier jetz nicht ausschreiben, wofür die Buchstaben stehen...denn sonst klickt ihr womöglich nicht mehr auf den hulkshare-player...viel Spaß dabei!
Achja: Rest In Power Kamakaze/KL!
7. PETE ROCK & C.L. SMOOTH - T.R.O.Y. (1992)
puh...ja, gut, ich kann wohl nicht sone Liste machen ohne diesen Track irgendwo zu platzieren.
Aber eigentlich will ich gar nicht.
Denn der Track ist furchtbar ausgelutscht (no homo). Seriously.
Kann jemand von euch noch diese Horns am Anfang hören und dann den Track zuende spielen?!
No way...ich schaff das nicht. Naja und ihr wollt hier auch mit Sicherheit keine Lehrstunde in Sachen Trouble T-Roy oder sonstwas hören und blabla...
Naja unterm Strich muss man halt sagen, dass der Track schon ziemlich erfolgreich und cool war, und nach seiner Erscheinung tauchten in den Lyrics anderer Rapper häufiger solche Zeilen auf wie "[...]if you battle me - you better listen to pete rock cause they'll be reminiscin over you" o.ä. . Naja und wenn sogar die fuckin-fantastischen-vier einen ihrer verkorksten crossover-tracks so nennen, dann kann man wohl sagen dass der Track durchaus seinen Einfluss hatte.
Aber das ist euch eigentlich alles schon x-mal erzählt worden, also machen wir schnell weiter. Next!
6. HELTAH SKELTAH - D.I.R.T. (2008)
Okay, hier eine für mich auch recht schwierige Wahl. Ich mag Heltah Skeltah. Ich mag Rock & Ruck solo. Ich mag Duck Down. Und ich mag dieses "D.I.R.T./Da Incredible Rap Team"-Wortspiel/Gimmick (verflucht, das Albumcover war göttlich!).
Nur was ich leider nicht mag, ist 90% des Albums einschließlich diesen Track.
Die Lyrics sind super...technisch 1A, keine Beanstandungen...aber der Beat ist - wie so oft auf dem Album - einfach eher so mittelmässig. Ich mein...der Untertitel des Tracks ist nicht umsonst "Another Boot Camp Clik "Yeah"-Song". Das triffts leider schon ganz gut, Jungs, sorry.
Naja....nixdestotrotz hab ich mich zu Platz 6 hinreißen lassen......einfach schnell weiter machen...
5. WU-TANG CLAN - C.R.E.A.M. (1992)
Das grobe Umfeld des Clans hat natürlich - allein durch die schiere Masse an weedcarriern und sonstigen affiliates - auch eine entsprechend große Anzahl "Buchstaben"-Tracks hervorgebracht.
Diese sind jedoch zumeist nicht besonders witty, hervorhebenswert oder sonstwie interessant.
"C.R.E.A.M." allerdings, vom Clan höchstselbst, ist hingegen nicht nur absolut Zucker und heute zurecht ein szeneübergreifend gefeierter Klassiker, nein: Durch die punktierte Schreibweise von "Cash Rules Everything Around Me" kam überdies auch noch ein bereits existierendes, griffiges Wort heraus, welches - durch den Erfolg des obigen Tracks' - zu einem regulären Slang-Term für "Geld" wurde.
Eine derartige trendsetter-Wirkung konnten in der Geschichte des Hip Hop nur wenige Buchstabenkombinationen erreichen...der nächste Titel allerdings kann diesen Status definitiv auch für sich verbuchen:
4. NAUGHTY BY NATURE - OPP (1992)
Das hier is natürlich sowas wie der OG des Buchstaben-Biz...und selten wurde jemals wieder eine solche Perfektion im Umgang mit chiffrierten Tracknamen erreicht.
Treach erklärt uns sehr, sehr ausführlich, wofür die Buchstaben "OPP" stehen, sowohl die männliche als auch die weibliche Variante, und warum man damit "down" sein sollte.
Wirklich sehr clever gemacht, da sich der geneigte Hörer tatsächlich zunächst fragen muss, was es mit den 3 Buchstaben auf sich hat. Der Tracktitel erzeugt also Interesse, das Thema ist anzüglich, und Treach umschreibt die expliziten parts so formvollendet, dass man trotz Codierung alles gut verstehen kann.
Dazu ein Monster von einem Beat und Treach's next-level-flow...shit's dynamite!
3. KRS-ONE - R.E.A.L.I.T.Y. (1995)
Jo, der Blastmaster! Natürlich wieder dabei! Klar! Hier mit einem - wie ich finde - ziemlich coolen Track seines 95er Albums "KRS-One".
KRS is natürlich auch ein Meister im Buchstabieren-Spiel...nicht zuletzt sein Name, "Knowlegde Reigns Supreme Over Nearly Everyone", macht eins klar: Der Kerl kann aus allen möglichen Buchstabenkombinationen mehr oder weniger sinnvolle Sätze formen. Wow! Diese Fertigkeit stellt er auch bei "R.E.A.L.I.T.Y." unter Beweis.
Jo...was genau er damit meint, könnt ihr ja mal versuchen rauszuhören. Is nich besonders schwierig. Go for it!
2. PRINZ PORNO - KKFF (2005)
Jaui! Mal wieder n deutscher Track in meiner Liste! Selten aber möglich, wie man sieht!
Der Track ist/war wirklich super...zusammen mit dem sehr warmen (no homo) Beat/Sample erzeugen die Texte wohl bei jedem 2. Hörer so ein Gefühl von "ahja...kann ich nachvollziehen..." oder "jaja, das war'n noch Zeiten..."...oder wasauchimmer. Auf jeden Fall ein nostalgisches Gefühl oder so.
Auch wenn "Kacken, Kiffen, Ficken, Fressen" jetz nich unbedingt meine Favorisierte Kombination war...kann ich verstehen was er meint.
Schade dass Pi nich immer sone sichere Auswahl bei den Beats an den Tag gelegt hat...
1. ICE-T - GIRLS L.G.B.N.A.F.
Hahaha, jo, dieser Titel ist für mich seit jeher der Gipfel in Sachen Buchstabieren-Madness.
Mit "L.G.B.N.A.F." möchte uns der Iceberg den Satz "Let's Get Butt Naked And Fuck" näherbringen. Da das allerdings als Tracktitel wesentlich zu stumpf und einfallslos rüberkommen würde, bekommen wir nur die Anfangsbuchstaben dieses überaus netten Vorschlags.
Das weiterhin unfreiwillig komische an diesem Track/Titel ist meiner Meinung nach auch der "Let's get Butt-Naked"-Part; das ist irgendwie - bei aller inhaltlichen Direktheit des Tracks - fast niedlich (no homo), denn: Er hätte auch sagen können: "Let's fuck", oder sowas...aber nein...offenbar kommt das letzte Fünkchen Anstand in Ice's korrumpierter Seele zum Vorschein, indem er immerhin einräumt, dass man sich vielleicht vorher noch ausziehen könnte. Ganz nackt! Geradezu obszön, sowas!
Großartiges Stück Musikgeschichte, ehrlich.
OK das war's eigentlich auch schon wieder für diese Woche mit der Top10...ich hoffe ihr konntet meine Auswahlen so'n bissken nachvollziehen...
...und an dieser Stelle gehen noch honourable mentions raus an den Kollegen Lord Finesse, der mit seinem "S.K.I.T.S."...
...eigentlich auch nen sehr coolen Beitrag zum Thema geliefert hat...doch ich kann - ausser der Tatsache dass "SKITS" evtl. cool klingt und kürzer ist als "Shorties Kaught In Tha System" nicht viel Sinn hinter der Abkürzung erkennen, sry.
Jo, Peace Freunde...immer chill bleiben.
smooth it out now...
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