Hey Freunde - da isser also, der längst fällige Artikel!
Für diejenigen, die tatsächlich dieses ganze blabla hier am Anfang der Top5-Artikel lesen und nicht sofort runterscrollen um die tracks anzuhören:
Die Top5-Artikel werden sich - so denke ich nun zumindest - in Zukunft inhaltlich etwas ändern...und zwar möchte ich gerne wieder mehr den subjektiven, "ike's opinion"-Charakter dieser Rubrik hervorheben.
In den letzten Artikeln hat sich ja der Trend durchgesetzt, immer gewisse textliche Sonderthemen zu behandeln. Das ist auch ganz gut und schön, und hat auch vor allem ein gewisses "crossover-potential", d.h. es ist auch für nicht so HipHop-affine Leute gut les-/konsumierbar gewesen...
Aber wie gesagt will ich wieder in HipHop-Nerdgefilde zurück, und damit verbunden will ich auch wieder mehr meine eigene Meinung einfließen lassen, und nicht bloß Tracks "auflisten"; soweit alles klar!?
Ok, und um den Bruch nicht allzu krass zu gestalten fangen wir gleich mal mit nem vergleichsweise harmlosen Thema an:
Diese Woche möchte ich mich den Remixes widmen, die der gute DJ Muggs - seines Zeichens Haus- und Hof-Produzent von Cypress Hill & sämtlichen Weedcarrier-Crews - über die Jahre angefertigt hat.
Darauf gekommen bin ich durch das zufällige Hören einiger Muggs-Remixes, wobei mir auffiel, dass diese oft - achtung, jetz wirds für den average Backpacker hart - nicht besonders gut sind.
Ja, ich hab's gesagt.
Häufig sind Muggs remixes einfach entweder nicht annähernd so gut wie das Original, oder, und das kommt auch häufig vor, einfach unpassend oder lieblos.
Nicht dass wir uns falsch verstehen: Ich halte DJ Muggs für eine der wichtigsten Figuren im HipHop-Geschehen der kompletten 90er Jahre, und sein typischer Sound (in seinen besten Jahren) war wegweisend für die gesamte Szene und noch mehr...
...aber dennoch sind seine Remix-Jobs bis auf wenige Ausnahmen eher mit Vorsicht zu genießen!
Glaubt ihr nicht?! Ok...gebt euch mal spaßeshalber den Goldie/KRS-Track "Digital" im Muggs-Remix....*brrrr*....kaum auszuhalten!!
Oder noch schlimmer der "Muggs Metal-Mix" von Salt N Pepa's "None Of Your Business"....puh!
und es gibt noch mehr...
Vor allem auch seine Produktionen oder Remixes für Non-HipHop-Projekte sind häufig so lame, uninspiriert und einfach schlecht, dass man es kaum glauben kann.
Naja - ich hab mir dann halt gedacht: Jetzt erst recht! ...und habe nach den hörbarsten und besten Muggs-Remixes gesucht.
Alles klar!? sehr gut...
...dann ab dafür!
9. 7A3 - GOES LIKE DIS (1989)
Ok, für die Nichtwissenden: 7a3 waren eine mittelmässig erfolgreiche Westküsten-Crew Ende der 80er. DJ (Grandmixer) Muggs war tatsächlich damals fester Bestandteil dieser Gruppe, bevor er dann durch Cypress Hill zu wesentlich größerem Ruhm gelangte. Wie auch immer...das erste und einzige Album der Crew, "Coolin In Cali", war eigentlich ziemlich gut. Dieses Ding hier war wiederrum 1989 ein Remix auf 'ner 7", der zwar noch wenig erahnen lässt, wohin die musikalische Reise von Muggs in gar nicht allzu ferner Zukunft gehen sollte...aber durchaus einige Trademark-Styles von Muggs schon in Ansätzen erkennen lässt; hauptsächlich den Soul/Funk-Einfluss, hier vor allem in der, äh, "hook" zu hören. Gebt euch das mal. Recht solides Ding.
8. DAVID MORALES - THE PROGRAM (MUGGS REMIX) (1993)
Ok, da gehts auch schon weiter mit nem relativ skurrilen Teil, und zwar nem Remix eines House-Tracks von House-Produzent und Radio-Ikone David Morales namens "The Program".
Wie gesagt hat Muggs schon früh in seiner Schaffensphase jeweils Remixes für HipHop-ferne Acts gemacht...nur...so großartig klingt das nun eigentlich nicht: Gerade wenn man den Remix mit dem Original vergleicht, fällt auf, dass kaum ein neuer Ansatz verfolgt wird - der Track gewinnt durch den Remix nicht wirklich dazu. Und wir reden hier von der kreativsten Phase DJ Muggs', nämlich der "Black Sunday"-Zeit...merkwürdig.
Ich mein...man kann sich das Ding trotzdem gut anhören, keine Frage! Nur irgendwie erscheint mir dieser Remix wenig sinnvoll. hm. Next!
7. WAYNE SMITH FT. B-REAL - UNDER MI SLENG TENG (SOUL ASSASSINS REMIX) (1993)
So. Was auch viele nicht auf dem Schirm haben, sind DJ Muggs' zahlreiche Ausflüge in den guten alten Raggamuffin Sound der frühen 90er (so hat er unter anderem ein Daddy Freddy (!) Album fast komplett produziert...). Finde ich persönlich ja meist ganz gut, solche Hiphop/Raggamuffin-Crossover-Nummern...aber auch bei diesem Ding hier muss man einschränkend hinzufügen: Der Original Sleng Teng Riddim hat einfach so viel mehr Power als dieser Remix - sry, Muggs!
Allerdings können wir hier auch einen weiteren Trend bei Muggs-Remixes ausmachen: Häufig wird der "Soul Assassins Remix"-Stempel dann verwendet, wenn auch noch B-Real mit gefeatured wird...was ich persönlich oft für eine gute Entscheidung halte: Gerade bei diesem Remix fällt der B-Real part positiv als auflockerndes Element auf...denn nur Muggs' uninspirierter Beat und die Lyrics?! Hm...bissken dürftig. Aber hört selbst!
6. HOUSE OF PAIN - SHAMROCKS & SHENANIGANS (DJ MUGGS MAIN MIX)
Jo...das hier ist Teil der Serie an Remixes, die Muggs für befreundete Projekte (wie HoP, Funkdoobiest usw.) gemacht hat, welche dann meist auf den B-Seiten der Maxis landeten. Was auf den 12"s meist als netter Bonus oder willkommene Abwechslung daher kommt, ist aber häufig bei genauerem hinhören lieblos zusammengetackerte B-Ware von Muggs: Sicher, auch den "Muggs Main Mix" Von "Shamrocks & Shenanigans" kann man sich ohne weiteres anhören...klingt auch ganz OK...aber ernsthaft: Eigentlich erweitert der Remix das Original um keine einzige Facette. Im Gegenteil: Der Beat des Originals ist nicht ohne Grund so rumpelnd und treibend...die stellenweise gewollt "holprigen" Haus-Maus-Klaus-Reime von Everlast passen sich dem Instrumental super an, und man erkennt die rythmische Intention dahinter. Bei Muggs' Remix klingen diese Parts natürlich einfach nur billig und "schlecht gereimt"....dasselbe gilt für die hook, der einfach in Muggs' Remix jegliche Energie genommen wird. Naja....weiter geht's!
5. BEASTIE BOYS - SO WHAT'CHA WANT (SOUL ASSASSINS REMIX) (1992)
Jo, hier haben wir also wieder einen "Soul Assassins"-Remix, was zum wiederholten Male bedeutet, dass wir nen extra-Verse von B-Real spendiert bekommen....und - ich sach euch was - das ist auch gut so!
Der Track würde sonst ab der 2. Minute einfach nur noch nerven. Klar, Muggs mag gerne E-Gitarren samplen...zu den Beasties (für die ich mich eh nie wirklich begeistern konnte...) mag das auch super sein...aber dennoch...ich find das Endergebnis einfach etwas enttäuschend.
Auch hier wird mir halt nicht klar, wozu man diesen Remix brauchte? Das Original bietet viel mehr als Muggs halbgarer Remix, und - sehr erstaunlich - nervt nicht so schnell. Hm. Keine neuen Ideen, keine Innovation. keine Begeisterung...
4. MANU CHAO - MERRY BLUES (DJ MUGGS REMIX) (2002)
OK, ihr könnt davon halten was ihr wollt, aber hier wirds dann für mich schon etwas nachvollziehbarer. Auch hier halte das Original für wesentlich stärker als Muggs' Remix, ABER: Der Remix hat wenigstens eine gewisse Eigendynamik! Hurra! Merkwürdig, dass das gerade dann positiv auffällt, wenn Muggs den cheesigsten und klischeebeladensten Westcoast-Gangsta-Sound auffährt. Aber wie gesagt: Dieser Remix hat wenigstens eine Daseinsberechtigung, denn er ist neu...er ist anders als das Original...er hat eigene Ideen.
Ich mag die Musik nicht sonderlich, aber ich kann es wenigstens verstehen...puh...
[ob man nun überhaupt Remixes für Manu-Chao-Tracks machen muss, steht wiederum auf nem ganz anderen Blatt....]
3. FUNKDOOBIEST - WOPBABALOBOP (REMIX) (1993)
Hier ein weiteres Beispiel der bereits angesprochenen "Haus-internen" Remixes. Im Gegensatz zum eher wackeligen "Shamrocks..."-Remix ist dieser hier wenigstens sehr gut hörbar und macht den Flow der Vocals nicht kaputt oder ähnliches.
Nur...mal ganz im Ernst: Kennt ihr das Original?! Was zur Hölle soll bitteschön dieser Remix!? Das Ding hat exakt den gleichen vibe wie das Original. Warum, warum, warum?!?! Warum macht man solche Remixes?!?! Hat sich Muggs gedacht: "Hey, das Original ist cool...gefällt mir gut...ich mach mal nen Remix...der genau so klingt..." Oder wie oder was!? Das soll einer verstehen...
Naja aber unterm Strich dennoch einer der besseren Muggs-Remixes, weil gut anhörbar!
2. DANNY RED - RIDDIMWIZE (DJ MUGGS REMIX) (1992)
Das Ding hier finde ich tatsächlich mal richtig gut gelungen. Ich erwähnte ja schon Muggs' Reggae/Raggamuffin-Affinität, und ich finde dass diese Kombo auf diesem Remix gut zur Geltung kommt.
Eigentlich nur etwas schade, dass der gute Danny Red (wer auch immer das ist,...sry 4 not researchin', yo) ein eher schwacher Deejay ist, wie ich finde. Seine Stimme überzeugt mich nicht sonderlich, und das ist ja mit die Hauptsache bei derartiger Musik. Egal, egal...ich will das jetz hier nich schon wieder schlecht reden...der remix ist GUT. basta.
Vor allem hört sich das Teil so an wie ein Instrumental, welches es dann im letzten Moment doch nicht auf "Black Sunday" geschafft hat...und ja, das ist positiv gemeint!
1. FUNKDOOBIEST - WHERE'S IT AT (DJ MUGGS REMIX) (1993)
Jau, aufm 1. Platz ist ein weiterer Remix von der "Wopbabalubop"-Maxi, also ein weiterer "in-house-Remix", wenn man so will...
Das Ding find ich einfach rundum gelungen. Ich hab jetzt auch mal das Original gar nicht mit in meine Wertung mit einbezogen, einfach weil ich, immer wenn ich die Maxi auflege, üblicherweise den Muggs-Remix ansteuere. Das heisst er muss gut sein. Und fertig.
Is das eigentlich mein heimlicher Liebling (no homo) Craz, der da auf dem Track mit-rappt!?! Ich glaube ja, oder?! Rappt der eigentlich auch auf dem original...? Oha, da is noch einiges an recherche angesagt, merk ich gerade...
Jooo....das war's wieder für diese Woche - ich hoffe es war unterhaltsam und lehr- bzw. erkenntnisreich für den ein oder anderen....für mich war es das auf jeden Fall, denn ich musste echt feststellen, dass es kaum coole Muggs/Soul-Assassins-Remixes gibt...ich mein: Diese 9 Dinger halte ich schon für die bei weitem besten Remixes...und nichtmal die kamen durch die Bank gut weg....puh!!
Naja, wie immer gilt: feedback, feedback, feedback....immer her damit!
peace, Freunde.
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