Montag, 17. Oktober 2011

Top5-Sonntag: Top5 "post-80's-DJ-Tracks"

Okok, Freunde...weiter geht's mit ner neuen Top5 Top6, diesmal hab ich ein persönliches Lieblingsthema im Gepäck:


"DJ-Tracks" der 90er und 00er Jahre.
Nun. Was sind "DJ-Tracks"...das muss erstmal geklärt werden:
Ich meine damit in diesem Zusammenhang Tracks, auf denen von einem Rapper/einer Gruppe der eigene DJ glorifiziert/präsentiert wird.
Ich meine nicht turntablisten-Kram und reine wiki-wiki-Tracks, sondern schon tatsächliche Rap-Songs, in denen über die Qualitäten des eigenen DJ's gesprochen wird.
Achja und ich beschränke mich - wie so oft - auf Amerika; In Deutschland hat die DJ-Kultur und das Ansehen des DJ's eines Rappers nicht annähernd so an Bedeutung verloren wie in den USA seit Anfang der 90er.

Nun kennt man ja aus den 80ern viele derartige Songs. So gehörte es etwa um 87/88 absolut zum guten Ton, einen Track über seinen DJ auf dem Album zu haben. Siehe dazu (natürlich) die Juice-Crew & Run-DMC,  LL Cool J und Public Enemy, um mal die prominentesten zu nennen.
Aaaaber was passierte mit den DJ-Tracks, als es Anfang/Mitte der 90er auf einmal uncool wurde, überhaupt einen DJ in seiner Crew zu haben!?
Richtig - sie verschwanden von den Alben.
Ein einstmals essentieller Teil von klassischen Hip Hop Alben wurde mit einem Mal zur absoluten Rarität.

Schade eigentlich, dachte ich mir, und hab nochmal nach den Juwelen der DJ-Lobpreisung aus den 90ern gesucht. Hier nun also, without any further delay....die dieswöchigen Top6:




6. ICE-T - THE PIMP BEHIND THE WHEELS



Ok wie schon letzte Woche geht's gleich mit ner untypischen Auswahl los: Der gute alte Ice-T hat auf seinem "Home Invasion"-Album von 1993 - also zu einer Zeit in der Ice spätestens alle Relevanz im Spiel verloren hatte -  einen ziemlich netten Track, in dem er mit seinem DJ Evil E die Rollen tauscht und Evil rappen lässt - während Ice (angeblich) an den Turntables steht um die Scratches beizusteuern. Heraus kommt ein ziemlich unterhaltsamer Track, auf dem einem leider auch erschreckenderweise klar wird, dass selbst sein DJ ein überzeugenderer Lyricist ist als Ice selbst. Nix gegen Ice's Stimme und delivery und all das...aber er hätte nach 1988 nicht aufhören sollen an seinen Fähigkeiten zu arbeiten. Wie dem auch sei: Ein Track, in dem der Stamm-DJ ans Mic steppen darf, und der zudem noch zu entertainen weiß, hat seinen Platz in diesen Top5 sicher!








5. DJ JAZZY JEFF & THE FRESH PRINCE - WHO STOLE THE DJ?



Ok, auf Platz 4 ein recht interessantes, ja, meinetwegen sogar innovatives DJ-Track-Konzept aus dem Jahre 1991...: Will Smith erzählt dem Hörer ne kleine Geschichte von nem Abend, an dem der DJ fehlt, um das Publikum mit Mucke zu unterhalten. Er macht sich also auf die Suche nach ihm...überwindet dabei allerlei Gefahren/Hindernisse, findet schließlich den DJ und befreit ihn. Naja, was soll ich sagen...der Beat des Tracks is ziemlich dünn (typischer early-90s-hiphousesquer-speedfunk...) ...die Story is leider auch nicht besonders lustig oder inspiriert...aaaaber:
Es wird ein neuer Aspekt in der "gebt dem DJ seinen Respekt!"-debatte aufgetan: Der DJ wird hier als Crowd-Entertainer dargestellt, als derjenige, ohne den im Club gar nix läuft, auf den praktisch alle angewiesen sind. Und wenn er "gestohlen" wird, geht halt nix mehr und man braucht ihn umgehend zurück. Das ist neu! Ist ein relativ unverbrauchter Ansatz, den ich für recht interessant und ausbaufähig halte. chill!






4. DJ REVOLUTION FT. SEAN PRICE & TASH - KING OF THE DECKS



Yo, also das gleichnamige DJ Revolution-Album von 2008 hat natürlich noch weitere "DJ-Tracks" zu bieten (danke an Fionn an der Stelle!), ebenso wie der Vorgänger "In 12's We Trust" - doch ich persönlich mag den hier sehr gerne, und ich denke ich spreche für einige Leser, wenn ich sage: wir brauchen nicht schon wieder nen KRS-track diese Woche, oder?
DJ Revolution ist ein absoluter Superheld für mich, spätestens seit Bangern wie "The Freshest" oder auch "Forever" stellt er für mich sowas wie den unangefochtenen "Rapper's DJ" dar. Schön Schnelle und präzise cuts machen ihn zu einem perfekten "Studio-DJ"...und über Sean Price brauch ich an dieser Stelle wohl nix mehr sagen...auf jeden Fall schön wie er hier Biz Markie zitiert usw.; Tash is natürlich auch n guter - und vor allem schon "DJ-Hommage"-geprüft, rappte er doch auch schon für Tony Touch auf "Likwit Rhyming". You can't get fresher than this....








3. EPMD - SCRATCH BRING IT BACK PT.2



Jau, ein fast schon klassisch zu nennendes Verhältnis zu ihrem DJ haben seit je her EPMD. Keine Modeerscheinungen oder Trends konnten Erick & Parrish davon abbringen, ihren Dj Scratch ins "Rampenlicht" zu zerren und ihm etwas shine zukommen zu lassen. Interessant hierbei ist, dass das Duo eigentlich gerade knietief in seiner "Timbz & Hoodz & brennende Mülltonnen"-phase steckte. Die meisten anderen Artists haben in dieser Zeit bzw. innerhalb dieses Trends eher weiten Abstand von solchen "hiphoplastigen" Themen genommen, um stattdessen lieber über Knarren und Drogen zu rappen. Cooler, sehr ruffer track, der sich perfekt ins Konzept und den Sound des "Business Never Personal"-Albums einfügt. Auschecken!







2. LOW PROFILE - WE'RE IN THIS TOGETHER




Absolut auscheckenswert ist auch Platz Nr.2, obwohl ich natürlich zugeben muss, dass ich in diesem Fall die selbstaufgestellten Regeln eeetwas gebogen hab, indem ich hier nen Track präsentiere, der schon 1989 erschienen ist. Was den Track aber - davon abgesehen dass er saufresh ist - dennoch zu Top5-Material macht, ist die Tatsache, dass sich hier schon ein definitiver Wandel in der Bewertung des eigenen DJ's vollzogen hat: Rapper W.C. wird nicht müde zu erwähnen, dass sein DJ Aladdin ein "[...]1989 DMC seminar contender!" ist. Hm. Das ist neu! In den frühen 80ern reichte es, wenn der eigene DJ ein bissken ruppig *jiggahjiggah* erzeugen konnte....und nun ist es auf einmal von Bedeutung, wenn der eigene DJ an Tournaments und Meisterschaften teilnimmt. Blame it on DJ CashMoney, würd ich mal spontan sagen....aber naja. Ich find's auf jeden Fall bezeichnend....gebt euch das mal!






1. X-ECUTIONERS FEAT. LARGE PROFESSOR - XL




Platz 1 is diese Woche ein - wie ich finde - ziemlicher Retro-Cut von den mighty X-Men ft. Large Pro, erstaunlicherweise aus dem Jahr 2002.
Warum "erstaunlicherweise"!? Naja, weil dieser Track alle Prämissen erfüllt, die man damals, Mitte der 80er, an einen guten "DJ-Track" gestellt hat: Der Rapper erzählt was über den/die DJ(s), mit denen er gerade zusammen arbeitet, und versucht dem Hörer auf einfache Art und Weise zu vermitteln, dass diese bitteschön der allerheißeste Scheiß sind.
Extra P macht das in diesem Track auf seine typische, sehr direkte, simple...man möchte fast sagen abgegriffene Art - was in diesem Zusammenhang aber meiner Meinung nach nix negatives bedeutet!  "[...]cuttin things you neva heard'o..." oder "[...]i'mma lay back and watch 'em bless da track/ for tha hip hop world 'cause these brothers don't slack/" so schön schnodderig & ignorant - wie es eben im Hiphop die hohe Kunst ist - bringt einem LP die Fertigkeiten der legendären DJ-Crew näher.
Dazu gibt's showcase-mäßig natürlich cuts galore...und fertig is der klassische DJ-Track, als hätte er nie seine Relevanz verloren. Fast fühlt man sich zurück erinnert an Tracks wie "Marley Marl Scratch" usw. ...Schön!
Achja: Grandmasta Roc Raida RestInPower.


jojojo. Das war's wieder für diese Woche....ich möchte euch nochmal explizit auf die Kommentar-Funktion hinweisen, falls ihr noch irgendwelche Vorschläge habt, welche Tracks ich evtl. noch aufnehmen könnte in die Top5....diesmal ist das ganze ja sehr weitläufig formuliert, also wenn ihr noch nen schönen "DJ-Track" (definition beachten!) habt, her damit! ....bis nächste Woche!

....hier als Bonus noch Mista Cee's rant über den mangelnden Respekt für die DJs (enthalten auf BDK's "Prince Of Darkness"-Album...) :


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