hey yo meine liebe und nicht nachtragende community!
Ich hab's wieder versemmelt mit dem Top5-Termin am Sonntag! Tja!
Ich bin halt ein busy man. Sozusagen ein businessman. Oder besser noch: ein business, man! (sry Jigga)
Wie auch immer, hier ist er dann nun doch endlich, der Top-Movafukkin-5-Artikel (der diesmal eigentlich ein Top8-Artikel ist)!
Um was es geht?! Dazu eine kleine Anekdote:
Als ich gestern so im Beppo sauber machte...und Dreck, an den ich mit dem Besen nicht rankam, mit der Hand auflas...freute ich mich wie ein kleines Kind als ich nen verfluchten €uro fand, und steckte die Beute sogleich in meine Tasche.
Gleich im nächsten Moment musste ich über meine eigene diebische Freude lachen, und dachte mir: Fuck, Eike, ...du bist wirklich der brokest DJ around: Putzt in ner Kneipe for a living, und freust dich über nen gefundenen Euro. Sad shit.
Zack! - schon war meine Idee für die dieswöchige Top8 geboren:
Die Top8 "Broke-As-Fuck"-Tracks.
Damit meine ich Tracks, in denen sich der jeweilige Interpret komplett (und nicht etwa nur in einer Zeile!) dem Thema des Pleite seins widmet, aus welchen Beweggründen auch immer.
Gerne wird bei diesem für die meisten Rapper recht unüblichen Thema - haben Rapper doch schließlich immer ca$h en masse und sind alles andere als broke - von einer fremden Person gesprochen. Diese Tracks skizzieren dann meist sog. "falling off"-Szenarien, wie wir feststellen werden.
Hin und wieder bekommt man jedoch auch interessante Stories vom tatsächlichen Werdegang eines Rappers, bzw. den Zeiten vor dem Erfolg, zu hören, was auch ganz unterhaltsam sein kann.
Anywayz....ab dafür würd ich sagen:
8. J-LIVE - THEM THAT'S NOT (1998)
Ok, zugegeben: Eigentlich ist J-Live für mich immer vergleichsweise uninteressant gewesen - klar, Premo-beats hier und da...plus er ist nicht blöd und dazu kein schlechter Rapper. Schon klar.
Aber das macht ihn für mich noch nicht unbedingt hörenswert. Er hat leider keine besondere Stimme, und auch keine furchtbar besondere Technik geschweigedenn ein einzigartiges Gimmick.
Wie dem auch sei: Bei diesem Track muss ich ne Ausnahme machen. Der war/ist großartig. J erzählt uns ne (oben bereits angedeutete) "falling-off"-story, und verbindet diese mit einem Tempowechsel innerhalb des Tracks. Der Track fängt langsam an...wird dann schneller, nur um am Ende wieder abzubremsen - quasi parallel zu der finanziellen Situation des Protagonisten. Gebt euch das mal...is ganz cool.
7. 2 LIVE CREW - DEAD ASS BROKE (1992)
Jau, der ein oder andere wird wohl über den Namen dieser Spaßtruppe in diesem Kontext erstaunt sein, aber - glaubt's oder glaubt's nicht - der Track passt zum Thema.
Es geht - wie sollte es anders sein - hier speziell darum, dass die (fiesen) Frauen (natürlich) immer nur Kohle, Kohle, Kohle wollen, bis man völlig abgebrannt ist. Klare Sache.
Die hook, in der man der Frau dann entgegnet, dass man ihr leider nix mehr kaufen kann, weil man "dead ass broke" ist, wird in diesem Fall aus zweierlei Gründen verwendet: Zum einen, weil man tatsächlich keine Kohle mehr hat durch die ständigen shopping-sprees der Mädels, und zum anderen aus strategischen Überlegungen: Wenn man der Frau gar nicht erst signalisiert, dass man über Gelder verfügt, bzw. ihr klar macht, dass man eben wirklich pleite ist, kommt man auch nicht in die Situation, ihr Stuff kaufen zu müssen.
[dass es sich so einfach aber leider auch nicht gestaltet, erklärt uns allerdings Big L auf "No Endz, No Skinz" sehr eindringlich...Anm. d. Red.]
6. BIG L - LIFESTYLEZ OV DA POOR & DANGEROUS (1995)
...wo wir auch schon bei Lamont Coleman wären. Der gute Big L präsentiert uns einen anderen typischen Ansatz bezüglich des "Broke"-Themas:
Hier wird die eigene brokeness überdramatisiert und romantisiert, um schließlich damit angeben zu können und einfach coole Sprüche zu droppen: "Breakin in cribs with a crowbar/ I wasn't poor - I was "po" - I couldn't afford tha "or"//" gehört dabei zu meinen Lieblingen...so wie: "Some say I'm ruthless - some say I'm grim/ once a burglar broke into my house and I robbed him//". Ziemlich lässiger Track...in fact einer meiner Lieblingstracks auf dem gleichnamigen Big L Debutalbum. Und, ja, das ist definitiv Cam'ron, der uns am Ende des Tracks mit "now what kinda life is that for a f*ckin child!?" entlässt. Gebt euch das!
5. J-ZONE FT. DEVIN THE DUDE - GREATER LATER (2003)
Okay, das hier ist ein Nachtrag - der Track war in der ursprünglichen Liste nicht enthalten, was natürlich ein grober Fehler war. Danke an der Stelle an J. K. aus B. ...ich selbst wär wohl nicht mehr auf den Track gekommen.
Das Ding ist natürlich eine wunderbare hommage an's (vorübergehend...) Pleite sein, vom Album mit dem passenden Titel "A Job Ain't Nuthin But Work". Sehr schön! Vor allem auch anders als sonstige Tracks hier in der Liste, weil eine zeitliche Dimension ins Spiel kommt, indem die Interpreten feststellen, dass es "demnächst schon alles besser" werden wird.
Klar, der Beat ist für meinen geschmack wieder wesentlich zu überladen mit unterschiedlichsten samples...und auch unnötiger Weise lauter als die Vocals - aber das sind nur Kleinigkeiten, außerdem wiederhole ich mich; ich glaub ich hab das bisher zu jedem Zone-Track geschrieben. puh.
4. NINE - 4 CHICKEN WINGS & RICE (1991/1996)
Vom weniger bekannten 2. Album von Nine ("Cloud 9") haben wir hier eine typische "omg-ich-war-sooo-pleite-bevor-ich-erfolg-hatte"-Geschichte. Im übrigen taucht dieses Thema bei Nine häufiger mal auf (siehe "Richman Poorman" oder "Make Or Take" usw.), und man bekommt durch die ständigen Querverweise auf nicht-so-rosige Zeiten durchaus das Gefühl, dass es sich bei den Erzählungen nicht nur um bloße Ghetto-Romantik handelt. Die Anekdoten auf diesem Track, von Hunger, Armut & Miete-nicht-bezahlen-können, strahlen schon eine gewisse Authentizität (danke, Basic!) aus. Ich mag hier nur den Beat nicht besonders...der hätte auch mit etwas weniger Pathos und Wehleidigkeit auskommen können, wenns nach mir ginge. Insgesamt halte ich diese leicht kitschigen Instrumentals für eine Schwäche des Cloud 9-Albums, aber dazu vielleicht an anderer Stelle mehr...
3. SEAN PRICE - THE BROKEST RAPPER YOU KNOW (2003)
Wahrscheinlich der Kerl, den alle von euch als erstes im Kopf hatten, als sie das Thema dieser Woche gelesen haben.
Sean P. hat ca. 2003, als sein Solo-Debut endlich erschien, kein Geheimnis aus seinem Pleite-Status nach dem Downfall von Heltah Skeltah gemacht. Aus der Not eine Tugend machen 101, kids:
Sein offensiver Umgang mit seiner eigenen finanziellen Not sollte ihm schließlich weltweit enorme Sympathien entgegen bringen - vor allen Dingen aber auch deshalb, weil er ein absolut überragender Rapper war/ist, und trotzdem Pleite war.
Hier wurde sozusagen an den Gerechtigkeitssinn apelliert, und zwar mit Erfolg: Nach seinem Debutalbum "Monkey Barz" war Sean P. als Rapper gefragt wie nie zuvor, und konnte sich wohl auch vorerst vor der Privat-Insolvenz retten. Glückwunsch!
Püüü!
2. LL COOL J - CHEESY RAT BLUES (1990)
Gerade erst 'nen ellenlangen Artikel zu Uncle L's oft kritisierten "Walking With A Panther"-Album verfasst, da würgt Ike euch den Kerl schon wieder rein, oder wie?!
Genau. Denn LL hat nen absoluten "Broke/Falling-Off"-Klassiker mit "Cheesy Rat Blues" geschaffen.
Nicht nur wartet dieser Track (der sich in etwa des gleichen Themas annimmt wie J-Live's Beitrag) mit unglaublich vielen großartigen Bildern und Anekdoten zum Thema "keine Kohle haben" auf - sondern er ist auch musikalisch meiner Meinung nach ein absolutes Meisterwerk: Der Beat und vor allem das Sample unterstützt den "Stop-N-Go"-style des Track perfekt. Mal nimmt LL's Protagonist an Fahrt auf, steigert sich in etwas rein...nur um gleich in der nächsten Zeile wieder auf den Boden der Tatsachen geholt zu werden. LL's Betonung und Pausensetzung spielen dabei eine ebenso Große Rolle wie der schon angesprochene Beat.
Ganz großartige Nummer, ehrlich.
1. G-DEP - CAN YOU HEAR ME? (2001)
hey, schon wieder was vom guten alten G-Dep (of Bad Boy fame) auf Platz 1 der Liste!
Wie kommt's?!
Einfach: "Can You Hear Me" ist der opener seines Bad Boy Debuts "Child Of The Ghetto" - und gleich in mehrerlei Hinsicht skurril & beklemmend:
Es geht in dem Track um jemanden, der offenbar absolut am Ende, broke & chancenlos ist. Ein absolut negativer Track. Kein Happy-End, keine dramatische Wendung - einfach nur negativ.
Was genau bezweckt Dep mit diesem Track?! Und dann auch noch als quasi-Intro für das Album?!
Wir halten nochmal fest: Der Kerl ist verdammtnochmal bei Bad Boy, dem Label von P. Diddy, gesigned. Auf einschlägigen anderen Label-Veröffentlichungen geht es üblicherweise ums flossin', jiggyness, Yachten, Champagner & exklusive Parties plus andere Dinge, die sich Normalsterbliche nicht leisten können.
Wie passt dieser Track da rein!?
Autobiografische Elemente würden einiges erklären...wenn, ja, wenn der Track dann wenigstens ein positives Ende nehmen würde. Nimmt er aber nicht. Hm.
Man fragt sich allerdings schon, wie es G-Dep ohne selbstreferienzielle Tendenzen schafft, eine derart authentische, beklemmende Atmosphäre zu erzeugen.
Der Track allein könnte problemlos Gegenstand einer intensiven Untersuchung auf meinem Blog sein, stelle ich gerade fest...aber das führt hier zu weit.
Zieht euch das mal rein. Ich finds beängstigend gut. Peace!
Achja: Free Dep!
Jau, das war's mal wieder von mir und von den dieswöchigen Top5/7....ich hoffe ich konnte euch etwas unterhalten und ihr kanntet (im besten Fall) das eine oder andere noch nicht.
Wie auch immer: Bis zum nächsten mal...dann hoffentlich wieder pünktlich am Sonntag, bitchezzz!
peace Freunde.
N1! (..so broke, cant afford the ICE)
AntwortenLöschen..steady grindin
hehehe, sehr schön!
AntwortenLöschenhey, wusstest du dass Young Buck (ex-G-g-g-g-g-Unit) komplett pleite is?! Dieses Bild von ihm am anfang kommt also nich von ungefähr.
Ich hab das erst heute mitbekommen...aber so recht überrascht bin ich auch wieder nicht. Trotzdem...get well soon, 'Buck! Oder so. :)
Young buck who?
AntwortenLöschenWar das der Typ der im Hintergrund rumgehampelt is, und zu seinen schlechten raps die schlechtesten 50 Cent features gekriegt hat?
G G G G g..nit!
..steady hustlin